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Die große Auswahl an Plastikschalen |
Seit Jahren esse ich jeden Werktagmittag Obstquark im Büro.
Quark aus einer Plastikschale, Obst aus einer Blechdose mit Plastiküberzug
innen und das Ganze in einer Plastikbox zur Mitnahme. Mein persönlicher Rekord
an Plastikbegleitern. Ich mache mich auf die Suche nach Quark im Glas.
Fehlanzeige. Nur eine
Bio-Molkerei am Bodensee konnte ich ausfindig machen. Das
wäre natürlich völlig unökonomisch und unökologisch ohnehin, bedenkt man wie
viele Milchbauern die Wetterau hat. Selbst Bio-Quark gibt es nur im
Plastikbecher. Ich schaue nach der
Alternative, ihn selbst herzustellen. Unter anderem auf
Seiten aus den USA, wo Quark nahezu
unbekannt ist und daher nur sehr selten und wenn dann zu horrenden Preisen
erhältlich ist, werde ich fündig. Zwei Liter Buttermilch benötigt man für ein
halbes Kilo Quark. Wow. Das ist meine bisherige Tagesration. Ein Grund mal
meinen Quarkkonsum zu überdenken. Ich lese mich in die Materie ein. Eine
normale Kuh, also keine Hochleistungs-Muh-Kuh, deren Euter auf pralle 50 Liter
Milch pro Tag gezüchtet ist, mit dem sie kaum mehr stehen kann, gibt 15-20 Liter
Milch täglich, das heißt 10 von meiner Sorte teilen sich eine ganze Kuh.
Erschreckend, wie ich finde. Das kann mit artgerechter Tierhaltung nicht
funktionieren. Doch weniger Eiweiß, kann das funktionieren?
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Yummi, zweimal Mittagessen to go |
Als Sportler ging
ich die letzten Jahre von 1,5 g bis zwei Eiweiß pro Kilogramm Körpergewicht täglichen
Proteinbedarf aus.150 bis 200 Gramm Eiweiß pro Tag waren das täglich.Doch brauche ich das wirklich? Die gängigen Fitness- und Bodybuildingzeitschriften schreiben das. Die DGE dahingegen weist den Proteinbedarf in einer
Metaanalyse der belastbaren
Studien zum Thema mit 0,83 g/kg aus, wobei sie lediglich einen
Zusatz von
weiteren 0,3 g/kg für den Muskelaufbau als nötig ansieht. Was wisst ihr schon von Kraftsportlern, wäre früher mein Gedanke gewesen. Mittlerweile neige ich zu einer anderen Frage: Was haben die Autoren von Zeitschriften, die sich über die Anzeigen von Sportnahrungsherstellern finanzieren oder von Sportnahrungsherstellern herausgegeben werden, davon, einen geringeren Eiweißbedarf in ihren Artikeln auszuweisen? Die Antwort ist klar: Die DGE hat keinen Vorteil, die Sportzeitschriften einen offensichtlichen und merklichen wirtschaftlichen Nachteil. Sogar die
FIFA, bei denen es letztlich um Millionen geht, folgt grundsätzlich der DGE. Die Stimme der Vernunft entscheidet
sich und ruft: 75 g Eiweiß reichen offensichtlich. Also reduziere ich meinen Quarkkonsum auch auf die Hälfte.
Selbst mein Calcium- und B12-Bedarf pro Mahlzeit wird damit gedeckt. Das
Selbstmachen schiebe ich auf den Sommer auf, weil mir die Vorstellung, dafür den Herd nutzen zu müssen, erscheint, als würde ich den Teufel mit dem Beelzebub austreiben. Ich entscheide mich für einen Bioquark
aus der Packung und kehre damit dem konventionellen Quark den Rücken. Wenn ich schon nur noch halb so viel brauche, kann ich auch gleich die Ersparnis artgerechter Haltung zugute kommen lassen. Ich finanziere damit
eine glücklichere Kuh, die ich mir nun immerhin mit 20 Sportlern meiner Sorte
teile. Und Obst gibt es nur noch frisch, saisonal und vom Markt. Abgesehen
natürlich von den Amarenakirschen im Glas, weil die nicht auf Bäumen wachsen. Außerdem nehme ich nun Einmachgläser zum Transport. Quarkschalenmüll
halbiert, Obstdosenmüll auf Null reduziert und kein Transport mehr in Plastik.
Bingo!
Ach, ja, und noch ein kleiner Nachtrag zum Thema
Haarseife. Dudu-Osun
ist wirklich toll. Toller Schaum. Tolle Handhabung. Aber eben nicht wie ein
Shampoo. Zumindest ich muss zwischendurch immer wieder mal mit Zitronensaft
spülen, sonst gibt es so stark Schuppen, dass ich zwischenzeitlich sogar Angst vor
Polizeikontrollen bekam. „Hey, was ist denn das für ein weißes Pulver?
Auf den Boden, auf den Boden!“ Immerhin gibt es Zitronensaft in der
Glasflasche.
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