Golfschuhe sind out: Der Billardschuh aus Portugal |
Meine Schuhe trage ich jetzt schon über zwei Jahre. Sie sind
die übliche Kombination aus Leder und Kunststoff, aus der die meisten Schuhe
hergestellt sind. Inzwischen sind sie jedoch so ausgetreten, dass kein Weg an
einem Neukauf mehr vorbei geht. Auch da will ich neue Wege beschreiten. Ich
möchte nicht nur Plastik vermeiden, sondern auch Tierisches im Schuhwerk. Mein
neuer Schuh soll ein plastikfreier veganer Allrounder werden.
Es gibt haufenweise Schuhwerk ohne Leder. Und zwar
mehrheitlich solche aus Kunststoff. Das Bisschen, das übrig bleibt, sind
beispielsweise Schuhe aus Baumwolle. Schuhe aus Stoff erscheinen mir jedoch nur
die richtige Wahl für den niederschlagsarmen Sommer. Hinzu kommt noch, dass
selbst diese Schuhe oft mit Knochenleim geklebt sind, so dass sie zwar meinen
Anspruch in Bezug auf den Kunststoff erfüllen, ohne Leder auskommen, jedoch
eben nicht ohne tierische Produkte in der Verarbeitung. Nach einigen Stunden
Recherche in zahlreichen Onlineshops finde ich einen Kompromiss, mit dem ich
mich arrangieren kann: Ein veganer Schuh aus recyceltem Kunststoff mit einer
Sohle aus Recycling-Gummi, der so was von klasse mit dem Rot des väterlichen
Billardtisches harmoniert, dass man gar nicht mehr spielen mag. Warum auch
immer. Noch dazu „Fair Trade“. Himmel, geht noch mehr? Gekauft. Passen auf
Anhieb. Wir sind Freunde, auch wenn ich für den nächsten Schuh kompromisslos weitersuchen werde.
BUND-Diät, schlank in 7 Wochen |
Im Übrigen: Plastikfastet jemand mit? Eine tolle Aktion, zu
der BUND da aufgerufen hat. Wer schon nicht klassisch fastet, könnte wenigstens
seinen Abfall fasten. Zwischen Aschermittwoch und Ostern Plastikmüll so gut wie
möglich vermeiden, ist die Anregung. Da ich das ohnehin schon seit Dezember
mache, fällt es mir leicht, mich anzuschließen und es für diese vier Wochen
noch zu intensivieren. Umso leichter fällt es mir, wenn ich solche Berichte,
wie dem über die Donau lese. In Plastic Planet war es das Meer, das als
Beispielgeber für die Vermüllung mit Mikroplastik herhielt. Im Zentrum Europas
lebend, hört sich das einigermaßen fern an, doch die Donau? Besser kann sich
kaum verdeutlichen, dass das Problem uns alle betrifft. Wenn es in der Donau so
aussieht, weshalb sollte es im Main und seinen Nebenflüssen anders aussehen?
Bislang habe ich mit meinen Plastikmülleinsparungen pro Jahr hochgerechnet
schon sechs gelbe Säcke weniger an Müll an die Straße zu stellen. Und es sind
erst wenige Schritte, die kaum merkliche Einschnitte mit sich bringen. Mit den
40 Millionen Haushalten Deutschlands multipliziert wird klar, welche Wirkung
eine solche Aktion haben könnte. Also auf geht’s! Hash tagged eure Erfahrungen
mit #plastikfasten. Vielleicht gewinnen wir so die eine oder andere Idee.
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