Wir leben in einer Welt, die (größtenteils) nur noch
funktioniert, wenn man seinen „technischen Helfern“ permanent Futter in Form
von Updates, Upgrades, Virenscans und was sonst noch gibt. Sogar mein Blu-ray
Player und mein Fernseher möchten mittlerweile regelmäßig aktualisiert werden.
Selbst moderne Backöfen kann man an den LAN-Anschluss hängen. Ich frage mich, wohin
der Blödsinn noch führen soll…
Da mir die (Software-)Instandhaltung meiner technischen
Geräte gehörig auf den Zeiger ging, habe ich mich dafür entschieden, die Anzahl
solcher Geräte in meinem Haushalt zu reduzieren. Ständig kämpft man damit, dass
ein Gerät einen Virus hat, dass man eine veraltete Software-Version besitzt,
die mit neuen Dateien nicht kompatibel ist, oder man hat keinen Zugang zum
Internet, weil das WLAN gerade gestört ist. Es kam mir fast schon vor wie im
Film „Rhea M – Es begann ohne Warnung“ von Stephen King. Der Film handelt
davon, dass alle technischen Geräte auf der Erde plötzlich ein Bewusstsein und
Eigenleben entwickeln. Ohne Vorwarnung beginnen Geldautomaten ihre Kunden zu
beschimpfen, ein Getränkeautomat beschießt Menschen mit Getränkebüchsen,
harmlose Küchengeräte verwandeln sich in tödliche Killermaschinen. So ähnlich
war es bei mir zu Hause…
Da ich das Thema „Mikrowellengerät und seine Strahlung“
schon länger auf dem Radar hatte und wir die Mikrowelle sowieso nur noch für
das Aufheizen des Kirschkernkissens meiner besseren Hälfte sowie zum Aufwärmen
von Speisen, deren Vitamine dabei ohnehin vernichtet werden, benutzten, wurde
das Gerät an einen glücklichen Mitmenschen verschenkt.
Auch ein iPod, den ich einmal als Werbegeschenk erhalten
hatte, war mir schon länger ein Dorn im Auge, weil er im Verlaufe der letzten
Jahre ungefähr 3x pro Jahr genutzt wurde. Wie es der Zufall wollte, war ein
Kollege gerade auf der Suche nach einem MP3-Player, und so konnten wir einen
grandiosen Deal abschließen. Gerät Nummer 2 war innerhalb von einer Woche aus
dem Haushalt verbannt.
Macht Euch einfach mal den Spaß und erstellt eine Liste,
wie viele technische Geräte Ihr in Eurem Haushalt habt. Danach könnt Ihr bei
jedem Gerät notieren, wie oft es in den letzten 12 Monaten benutzt wurde. Das
Ergebnis wird sicher beeindruckend sein. Das bringt mich zu der Frage, ob es
wirklich notwendig ist, dass jeder Haushalt einen eigenen Rasenmäher, ein
komplettes Werkzeugsortiment und andere Gegenstände besitzen muss, obwohl
höchstwahrscheinlich ein netter Mensch in der Nachbarschaft sowieso ein solches
„Ding“ sein eigen nennt und es sicher gerne verleiht.
Während ich diese Zeilen schreibe (auf dem einzigen „Computer“,
der in unserem Haushalt verfügbar ist) habe ich ebenfalls überdacht, welche
Geräte in meinem Besitz sind und habe soeben beschlossen, dass im Partyraum
minimiert wird. Der Fernseher, der DVD-Player und der Sat-Receiver werden
verschenkt! Sie wurden in den letzten zwei Jahren ungefähr 3 – 4 Mal verwendet.
Das ist zu wenig, um eine Bleibeberechtigung zu haben. Ein anderer Mensch wird
sich sicher mehr darüber freuen. Mit dieser Aktion ist unser Fernseher-Bestand
im Haus wieder auf 1 reduziert. Ein Glück, denn bei dem prallen TV-Programm
reicht ein Gerät wirklich aus.
...ab jetzt gibt's Platz im Partyraum...
Ich überlege gerade, ob wir somit zur sozialen Randgruppe
werden, weil wir jetzt nur noch einen Fernseher und einen DVD Player im Haus
haben. Wenn ich ein iPad hätte, würde ich das jetzt direkt googeln ;-)
Klar, wenn ich mal in naher Zukunft Fan von „Bauer sucht
Frau“ und dem nächsten Top-Model bin und beide Sendung laufen gleichzeitig,
dann werde ich mich selbst ohrfeigen. Aber bis dahin genieße ich die Reduktion
an technischem Equipment und somit den Gewinn an Lebenszeit, Nerven und Platz
(und der Freude der Mitmenschen, denen ich die Sachen geschenkt habe).
Und hier noch ein Foto von meinem Lieblingsprodukt des
Monats…
Quelle: www.apple.com
1 Kommentar:
Mein Handy hat inzwischen nicht mal mehr genug Speicherplatz, um all die Updates noch installieren zu können, an die es mich sinnloserweise dennoch nicht müde wird täglich zu erinnern (gerade gezählt: Es sind 15). Seit ich mich nicht mehr darum kümmere, Platz freizuschaufeln (als würde das noch gehen), stelle ich fest, dass das Handy dennoch weiter funktioniert. Verrückt! Ich schreibe eine Liste!
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