LED-Leuchten, die anderen nicht. |
Im Dezember hatte ich meinen Kühl- und Gefrierschrank abgeklemmt und es bis heute nicht bereut, was natürlich auch daran liegt, dass ich eine Kühlbox vor mein Fenster stellen kann und der Winter die Kühlarbeit leistet. Wie es im Frühling weitergeht, daran arbeite ich derzeit gedanklich. Bis es soweit sein wird, und der Lenz meine Kühlwaren zu verderben sucht, wird keine Zeit vertan werden. Energie zu sparen, ist mir ein wichtiges ökologisches Anliegen und mit 73 kw/h Verbrauch im Dezember war ich bereit sehr glücklich.
Um den Verbrauch weiter zu senken, kaufte ich vier LED-Leuchten für meine Wohnzimmerlampe. Ich ersetzte damit vier ausgebrannte Glühbirnen und drehte die funktionierenden außer Kontakt. Die Leuchtleistung ist die gleiche wie zuvor, während sich der Energieverbrauch um 90% reduziert. Die Lampen kosteten 40,00 Euro. Viel Geld, aber besser als es für Chips und Dosenbier auszugeben. Oder sagen wir, besser als es für schlecht schmeckende Chips und Export-Bier auszugeben.
Als weiteren Verbraucher hatte ich mein WLAN-Radio, das im Bad stand, abgeklemmt und nach drei Wochen Testphase verschenkt sowie alle elektrischen Geräte mit Kippschalter versehenen Steckerleisten an die Steckdosen angeschlossen. Letztes traf auch meinen WLAN-Router, den ich nun mit dem Kippschalter vom Netz nehme, sobald ich das Haus verlasse oder zu Bett gehe. Warum sollte ich einen Internet-Zugang über ein Funknetz zur Verfügung stellen, wenn niemand im Haus oder niemand wach ist? Das ist ein wenig wie das Auto durchgängig im Standgas laufen zu lassen, falls ich spontan mal fahren möchte.
Es dauert zwar zwei, drei Minuten, bis das Netz nach dem Anschalten steht, doch wenn ich diese Zeit nicht sinnvoll nutzen könnte, liefe etwas Grundsätzliches in meinem Leben falsch. Einen interessanten Effekt hat die Wartezeit: Morgens beim Frühstück hörte ich oft Musik über einen Streamingdienst. Da ich mich morgens als zu faul erwiesen habe, die Fritzbox an- und, bevor ich das Haus verlasse, wieder auszuschalten, höre ich nunmehr morgens FM-Radio, indem ich meine kleine Box nicht mehr über Bluetooth, sondern über Kabel an das Handy anschließe. Das spart in mehrfacher Hinsicht Energie: Kein WLAN nötig, kein Streaming über das Internet nötig (was nicht zu unterschätzen ist), kein Bluetooth nötig.
Mittwoch hatte ich meinen Stromverbrauch für Januar abgelesen. Ich hoffte auf 65 kw/h.
Um es etwas anschaulicher zu machen: Mein Stromverbrauch kostete im Dezember 21,00 Euro, und ich hoffte auf 19,00 Euro. Die letzten Tage waren spannend. Würde ich das Ziel erreicht haben? Würde der Umstand, die letzten zehn Tage von zuhause gearbeitet und daher das WLAN sowie die Wohnzimmerbeleuchtung länger angeschaltet gehabt zu haben, stark auf meine Energiersparnis eingewirkt haben? Dann das Ergebnis: mit 48 kw/h (< 14,00 Euro) hatte ich über ein Drittel veniger verbraucht. Damit hätte ich nie gerechnet. Insbesondere, da ich - neben meiner langen Home-Office-Zeit - weiterhin jeden Samstag Brot und zwischendurch einen Kuchen gebacken hatte sowie meine Dörre gut sechs Stunden auf höchster Stufe laufen hatte, um eine Großportion frischer Gnocchi haltbar zu machen.
Was bedeutet das? In erster Linie, dass ich in einem halben Jahr die Investition für meine LED-Lampen wieder raus haben werde. In zweiter Linie, dass ich in einem halben Jahr wieder Chips (Lisas Kartoffel-Chips "Schweizer Alpenkräuter") und Bier (Rother Öko-Urtrunk) kaufen kann.
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