Ich denke lang darüber nach, in welcher Form ich mich dem Problem der Einweg-Rasierköpfe annehmen sollte. Ein Verbundstoff aus Metall und Plastik und nochdazu nicht gerade sehr günstig. Mein erster Gedanke gilt natürlich dem Rasiermesser, doch einerseits ist die Vorstellung, mit einem Rasiermesser an einem Hals zu hantieren, seit jeher von Szenen meiner Lieblingsmafiafilme geprägt, so dass für meine eigene Sicherheit zu garantieren, nahezu unmöglich ist. Andererseits habe ich es auch gerne bequem in dieser Hinsicht. Ich möchte meine rare morgendliche Zeit lieber mit dem Frühstück verbringen als damit, mich vor dem Duschen noch einzuseifen und vor dem Spiegel zu rasieren. Seit jeher rasiere ich mich daher während des Duschens. Mit einem Messer in der Dusche? Da beginnen sich Mad Dog Coll und Norman Bates um meine Phantasie zu streiten. Manchmal ist es halt so, dass man, um den Tyrannen zu vertreiben, einen anderen Tyrannen an die Macht bringen muss. Hier heißt der Tyrannentausch letztlich Plastik gegen Plastik!
Der Tyrann meiner Wahl heißt Philips TT2040/32 Bodygroomer. Ein wahrer Alleskönner: Nassrasur, Trockenrasur, Barthaare, Kopfhaare, vermutlich selbst solche auf den Zähnen - in meinem Fall keine Haare, allenthalben Bambusspähne - bekommt er klaglos und ohne Fehl hin. Ich bin sehr zufrieden, und jetzt fängt das Rechnen an. Mein Ziel war es, Plastik zu sparen. Statt dessen habe ich nun Plastik eingekauft. Was jetzt? Eine Textaufgabe mit einem einfachen Dreisatz als Rechenweg vermag mein Gewissen zu beruhigen. Eine Packung mit 10 Klingen meines Einwegrasierers bringt 17 g Plastikmüll mit sich. Der neue Rasierer wiegt 324 g. Eine Klinge hält eine Woche. Wie lange dauert es, bis der neue Rasierer sich aus Sicht der Müllersparnis zu rechnen beginnt. Antwort: 192 Wochen. Hah! Noch nicht einmal vier Jahre und meine Investition hat sich gelohnt. Ätschie-Bätschie, Plastikgott.
Zum Glück rechnet sich der Elektrorasierer finanziell schon binnen eines Jahres, sonst wäre mein Schnellschluss, der zum Kauf führte, echt zum verzweifeln. Danke, Euro, dass du deinen rettenden Schirm über mich spannst und mich wenigstens etwas vor der Plastik-Schmach schützt.
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