Dienstag, 14. April 2015

Eintrag #4 - Selbstversuch eines Plastikminimalismus

Als mich „Plastic Diary Blog“ Chef Andy im Sommer 2014 auf seine Homepage aufmerksam machte, fand ich den Gedanken, Plastikmüll einzusparen, ganz amüsant, aber mir war klar, dass die Umsetzung der Vorschläge massiv Zeit, Geld und Nerven kosten würde. Also landete der Link erst mal im elektronischen Papierkorb.

Durch Zufall fiel mein Blick auf das Buch „Plastikfreie Zone: Wie meine Familie es schafft, fast ohne Kunststoff zu leben“ von Sandra Krautwaschl. Da die geistige Grundlage dafür der Film „Plastic Planet“ von Werner Boote war, konsumierte ich beide Werke in kürzester Zeit. Keines der beiden Medien führte dazu, dass ich mein derzeitiges Konsumverhalten als nachhaltig bezeichnet hätte. Vielmehr freute ich mich desöfteren schelmisch wie ein kleines Kind, wenn ich Berge von gelben Säcken vor unserem Haus für die Abholung durch fleißige Hände auftürmen durfte („lass uns eine Burg bauen“). Als ich mir dann klarmachte, wie „hochwertig“ diese gelben Säcke entsorgt werden würden (der Großteil wird verbrannt, der Rest wird „down gecycelt“), musste ich wieder an Andy’s Blog denken.

Nach und nach kombinierte ich Andy’s Ideen mit Plastikreduktionsvorschlägen, die in Sandra Krautwaschls Buch vorgestellt wurden. Die Aktion machte ziemlichen Spaß und hält bis heute an. Mittlerweile ist zwischen mir und meiner Frau ein wahrer Wettbewerb darüber entstanden, wer eine neue Idee für die Plastikreduktion hat.

Weil es so simpel ist, möchte ich einige Beispiele aufzeigen:

>>>Zahncreme aus der Tube – ersetzt durch Zahntabletten

>>>Flüssigseife im Plastikspender - ersetzt durch Seife im Stück (in Papier verpackt)
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      >>>Odol Med 3 Mundspülung – ersatzlos gestrichen. Laut meinem Zahnarzt bringt das sowieso nichts. Sagt mir bitte Bescheid, falls ich mittlerweile nach Verwesung rieche…

      >>>WC Duftsteine - ersatzlos gestrichen. Unsere Nachbarn grüßen uns zumindest noch...
 
>>>Badezusatz in Plastikflasche ersetzt durch Badezusatz im Glas
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>>>Gesichtsreinigungsgel in der Plastiktube ersetzt durch Gesichtsseife in Papierverpackung
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>>>Deoroller aus Plastik/Glas ersetzt durch Deo in Pappverpackung (natürlich ohne Aluminium)
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>>>Müsli, Cashewkerne, Haselnusskerne, Studentenfutter, Reis, Sonnenblumenkerne, sonstige Nüsse in der Plastikpackung ersetzt durch Papierverpackung
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>>>Brot & Brötchen in Plastik eingeschweißt – ersetzt durch Produkte vom Bäcker in Papiertasche

>>>Buttermilch, Milch, Gemüsecreme, Instant Café aus Plastikbehältern ersetzt durch Glasflasche/-tiegel
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>>>Obst & Gemüse eingepackt in Plastikbeutel ersetzt durch Baumwollnetze (gerade dieser Artikel bietet massive Müllreduktionspotenziale!)
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>>>Waschmittel in Plastikflasche ersetzt durch Waschpulver in Altpapierverpackung
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>>>Billig-Spülmaschinentabs mit Einzelplastikverpackung ersetzt durch phosphatfreie, wasserlösliche Tabs mit biologisch abbaubarer Folie
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Es kann so einfach sein...

Außerdem verfolgen wir die Strategie, dass so wenig Plastik wie möglich unsere Lebensmittel „berühren“ soll. Aus dem Grund habe wir bereits folgende Utensilien aus Plastik durch Glas/Edelstahl ersetzt: Pfannenwender, Kochlöffel, Gefäße für Müslis, Gefäße für Nüsse/Körner/Kakao/Mehl...  


Plastik raus, Glas rein...

Achso: meine Vorurteile waren alle falsch. Es kostet weder viel Geld noch Nerven, um auf Plastik zu verzichten. Es reicht schon (fast) aus, mit offenen Augen durch den Supermarkt bzw. das Internet zu gehen.

Das Resultat: nachdem wir uns ca. 3 Monate etwas intensiver mit dem Thema beschäftigt haben, konnten wir unseren Plastikmüll um ca. 60% reduzieren.

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