Ein wenig wie das Abendmal - nur mit weniger Haaren |
Letzten Monat war ich zum Grünen Frühstück ins „La Dolce Vita“ in
der Friedberger Bismarckstraße eingeladen. Das Grüne Frühstück findet an jedem
dritten Sonntag im Monat statt und freut sich auf jeden Frühstücksgast, der an
grünen Themen interessiert ist. Die Gäste letzten Sonntags waren primär daran
interessiert, was ich an Erfahrungen im Umgang mit Plastik zu berichten hatte.
So durfte ich eine gute Stunde darüber erzählen, welche Schritte ich bislang
auf meinem Weg zum plastik- und müll(be)frei(t)en Haushalt gehen könnte. Um
kurz nach elf Uhr sprach ich das erste Wort, und mit anschließender Fragerunde
wurden es über zwei Stunden, die wir uns bei unterschiedlichen
Frühstücksspezialitäten austauschten. Ich bekam sogar ein veganes Frühstück,
das gar nicht auf der Speisekarte stand. Das Grüne Frühstück war eine schöne
Erfahrung, insbesondere da der Großteil der Besucher auch in der Lokalpolitik
tätig war. So kamen viele Ansätze zur Diskussion, die weit über den
Privathaushalt hinausgingen, aber dennoch nicht minder greifbar waren. Ich
denke, das wird nicht meine letzte Teilnahme am Grünen Frühstück gewesen sein.
Ruhe in Frieden, Bioplastikfolie |
Im Spätsommer hatte ich ein kleines Experiment gestartet. Ich
wollte wissen, wie lange es dauert, bis eine kompostierbare Bio-Plastikfolie
tatsächlich verrottet ist. Einige Lebensmittel werden inzwischen in diese
Folien verpackt, die aus pflanzlicher Stärke hergestellt werden und laut
Herstellerversprechen zu 100% kompostierbar sein sollen. Die Crux an der Sache
ist jedoch, dass die Folien nicht in die Bio-Tonne dürfen. Dort würden sie in
den Kompostieranlagen durch Scanner als Plastikfolien identifiziert und
automatisch aussortiert. Die Müllentsorger empfehlen daher, die
Bioplastikverpackungen (Achtung: Es gibt auch welche, die zwar nicht
mineralölbasiert, aber auch nicht kompostier- und recyclebar sind, die
tatsächlich in den Restmüll gehören) im Restmüll zu entsorgen. Hiermit ist der
Sache jedoch nicht gedient, da die kompostierbare Folie damit der
Müllverbrennung zugeführt wird. Eine Alternative ist, diese Folien in den
Komposthaufen zu werfen oder, falls kein Komposthaufen vorhanden ist, sie im
Garten zu vergraben. Das war mein Experiment, das ich – zugegebenermaßen -
etwas aus den Augen verloren hatte. Deshalb vergräbt man Dinge ja auch für
gewöhnlich. Jedenfalls ist die Folie nunmehr zersetzt. Der Hersteller sprach
von sechs Wochen. Die sechs Wochen liegen deutlich innerhalb der drei Monate,
die die Folie nun vergraben war. Es funktioniert also. Ich habe im Garten ein Bioplastikgrab. Es befindet sich zweite Reihe, links, direkt neben dem Grab
für meine Holzzahnbürsten mit Bioplastikborsten.