Sonntag, 25. Mai 2014

Fünfzehnter Schritt - Papierhandtücher und Mülltrennung

Ford Prefect weiß, wovon er redet!
Jedes Mal, wenn ich im Büro meine Hände wasche, nehme ich mir anschließend zwei Papiertücher, um meine Hände zu trocknen. Ja, das ist kein Plastik. Ja, das ist Papier, das zu 100% recycelt werden kann. Ja, das sind nur wenige Gramm. Nein, ich bin nicht kleinlich. Ich war nur erschrocken, als ich zu rechnen begann. Es sind jeden Tag wenige Gramm. Ein Jahr hat 365 Tage. Im Jahr sind das schon gut drei Kilo. Wenn das alle Beschäftigte auf der Arbeit machen, sind es bereits gut 150 Megatonnen vermeidbarer Müll, der jährlich in Deutschland anfällt. Das ist wie mit den Q-Tips. Erstaunlich wie erschreckend einfach alles wird, wenn man es mit 42 Millionen multipliziert. Und von den Schaltjahren will ich gar nicht reden. Ich nehme ab heute mein eigenes Handtuch mit. Und sind wir mal ganz ehrlich. Welcher Tag wäre denn besser geeignet, sich für so eine Maßnahme zu entscheiden als der Towel Day? Ich bin ein Mann, der weiß, wo sein Handtuch ist. Nämlich im Büro! Jetzt fehlen nur noch gesalzene Erdnüsse und drei Bier. Die jedoch nicht im Büro!

Echt, keine Ahnung, über was die tuscheln!
Und wenn ich schon über den Büromüll nachdenke, frage ich mich auch, weshalb ich eigentlich nur zuhause den Müll trenne. Immerhin habe ich zwei Eimer für Rest- und Papiermüll im Büro. Doch warum wird kein Recycling-Müll gesammelt. Immerhin ist dessen Abholung im Gegensatz zur Restmülltonne gebührenfrei. Ein großer Arbeitgeber kann damit sogar laufende Kosten in sicherlich nicht unerheblicher Höhe sparen. Ich habe es jedenfalls mal vorgeschlagen. Bis es soweit ist – falls es überhaupt soweit kommt; immerhin lächeln jetzt mehr Leute, wenn ich ihnen auf dem Flur begegne (wenn ich nur wüsste, was sie miteinander tuscheln, wenn ich außer Hörweite bin!) – nehme ich anfallenden Büro-Plastikmüll mit nachhause. „Das ist nicht mein Müll!“, hätte Rambo gesagt, wenn er kein Vietnam-Veteran, sondern ein Restmüll-Lobbyist gewesen wäre. Ich bin keins von beidem, deshalb erlaube ich mir, den Müll zu entwenden und einer besseren Entsorgung zuzuführen. Ab heute bin ich ein Recycling-Outlaw!

Sonntag, 18. Mai 2014

Vierzehnter Schritt - Geschenkpapier

Ich präsentiere: Das Öko-Geschenk!
Seit einem halben Jahr reduziere ich nun schon meinen Plastikmüll. Erstaunlicherweise führen die Gedanken, die ich mir zwangsläufig machen musste, immer wieder zu Überlegungen und Änderungen, die gar nichts mit Plastik zu tun haben. Früher hatte ich beispielsweise meine Geschenke immer in Geschenkpapier eingepackt. Zwei Euro für eine Rolle bedrucktes Papier, das im Anschluss in den Müll wandelt. Nur zu dem Zweck, das man nicht gleich sieht, was man geschenkt bekommt. Immerhin kein Plastikmüll, aber Papier, das auch produziert werden muss. Dafür, dass es nach wenigen Minuten Zweckentsprechung zu Müll wird, muss Energie aufgewandt werden, CO2 wird freigesetzt, werden Bäume gefällt, und Chlorbleiche belastet die Umwelt. Es geht auch anders. Ich verpacke jetzt in Zeitungspapier. Das wandert ohnehin irgendwann in den Papiermüll. Da kann es gerne vorher nochmal einem weiteren Zweck dienen. Ich finde es nicht weniger schick als Geschenkpapier, und man kann das auspacken nutzen, um die News vergangener Tage nochmal zu thematisieren: „Oh, schau mal, das hatte ich ja ganz überlesen: Die Donaumündung ist von Plastikmüll überschwemmt! Ein Glück, dass du kein Geschenkpapier genommen hattest.“
So oder so ähnlich läuft das seitdem. Als Schleife nehme ich natürlich auch kein Plastik mehr. Ich habe bunte Papierluftschlangen dafür entdeckt. Also nur noch Papier um das Geschenk und am Ende doch wieder Plastikmüll gespart. Es ist halt wirklich fast überall zu finden.

Übrigens wurde mein Blog im Radio erwähnt, und ich durfte danach ebenfalls ein Radiointerview geben. Wow! Stolz. Danke Luise für ganz tolle Worte über mich. Danke Terese und Radio Fritz für ein aufregendes Interview. Hier geht's zu Luises und meinem Interview.

Sonntag, 11. Mai 2014

Dreizehnter Schritt - Zahnbürste

Wenden sich beschämt ab: Die drei Plastigos!
Endlich ist es soweit: Die alte Plastikzahnbürste hat ausgedient und kann ersetzt werden. Bis es soweit war, hatte ich bereits lange Zeit damit verbracht, im Internet nach einer Alternative zu recherchieren. Ich wollte jedenfalls eine, die - klar -  frei von Plastik ist. Die ersten, die ich fand, waren solche aus Holz mit - ta-taaaaa - Plastikborsten. Netter Versuch, aber hast es nicht geschafft, Plastik-Gott! Ich recherchierte weiter, und ich hatte schnell die nächste. Kein Plastik mehr! Dafür Schweineborsten als Bürste. Okay, das erschien mir dann doch etwas schräg. Die Suche ging weiter. Ich fand die ersten, deren Borsten aus Holz waren. Das konnte ich mir zwar nicht so recht vorstellen, doch einen Versuch war es wert. Sie bestehen zu 100% aus Bambus. Zugegeben, lieber hätte ich ein Holz gehabt, das heimisch wächst, aber es ist ein erster Schritt. Dafür stammt das Bambus aus nachhaltigem Anbau. Denn ebenso wenig, wie ich Schweinchen-Babes Stimme beim bürsten hören wollte: „Hey, du schrubbst dir die Zähne mit meiner Mami!“ , hätte ich gerne fiese Low-Kicks vom Kung-Fu-Panda dabei kassieren wollen. Heute das erste Mal damit gebürstet. Ich bin am Ziel, meine Mundpflege ist zusammen mit meinem Zahnsalz komplett plastikfrei. Die Borsten sind angenehm, das Zahnfleisch beschwert sich nicht und auch das Holz ist angenehm. Weit entfernt erinnert es etwas an den hölzernen Eisstil eines Magnum-Eises. Mit Mandeln. Oh, Himmel. Heißhungerattacke. Ich muss zum Eisfach …